© Berliner Zeitung - 3.7.1999, S.22

Prominente erinnern an Euthanasieopfer

Freundeskreis bittet Senatorin um Gelände

TIERGARTEN. Der "Freundeskreis des Museums Haus des Eigensinns" möchte auf dem Gelände Tiergartenstraße 4 unmittelbar an der Philharmonie an die Opfer der Euthanasie erinnern. Während der NS-Zeit war an diesem Ort die Vernichtung insbesonders psychisch kranker Menschen geplant worden, nur wenig entfernt befand sich der "Volksgerichtshof". In einem am Freitag veröffentlichten Brief an Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) bittet der Freundeskreis, das dem Land Berlin gehörende Grundstück zur Verfügung zu stellen, um dort ein Gedenkmuseum zu errichten. Finanzielle Fragen könnten "trotz prekärer Kassenlage" beim Gedenken an die NS-Opfer keine Rolle spielen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen der evangelische Bischof Wolfgang Huber, Publizist Walter Jens, der Leiter der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Norbert Kampe, Ex-Ärztekammerpräsident Ellis Huber und der Autor Horst-Eberhard Richter. Geplant ist, eine Stiftung zu gründen. (mm.)

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