Themen der angebotenen Arbeitsgruppen:
a) Alternativen zum Konsum von Neuroleptika anhand der Erfahrungen im
Weglaufhaus Berlin.
b) Warnignale für Verrücktheit und Niedergeschlagenheit,
was ändere ich an meiner
Medikation?
c) Die Bedeutung der sozialen Situation und lebensgeschichtlicher
Ereignisse für den eigenen
Medikamentenkonsum.
d) Schäden und unerwünschte Wirkungen von Neuroleptika.
Ich bin mit einer sehr großen Erwartungshaltung nach Hamm gefahren und nahm dort an der Arbeitsgruppe "Schäden und unerwünschte Wirkungen von Neuroleptika" teil. Ich erwartete nämlich die Psychopharmaka selbstständig von heut' auf morgen absetzen zu können. Nur das geht leider nicht so einfach, wie ich mir das gedacht habe. Was aber nicht für mich heißen muß, daß ich die Neuroleptika mein ganzes Leben lang nehmen muß, Gott sei Dank!
Ich kann aber nur in kleinen Schritten die Medikamente absetzen. Da die Nervenenden, die zur Vereinfachung z.B. 5 Rezeptoren an ihren Enden bzw, Synapsen haben und mit Hilfe von Transmittern (Hormonen) von einer Nervenzelle zur anderen die Impulse weiterleiten.
Jetzt, durch die Zufuhr von Neuroleptika, die eigentlich die Impulse der Nerven etwas dämpfen sollen, bilden sich im Rahmen des Beispiels zusätzlich 5 weitere, also 10 Rezeptoren an den Synapsen. Und wenn die Neuroleptika ganz schnell weggelassen werden, sind demzufolge 5 Rezeptoren an den Synapsen unbesetzt; dadurch können die Nervenimpulse dann auch dementsprechend schneller fließen. Und ein Außenstehender könnte dann den Eindruck gewinnen, daß mit der Person etwas nicht stimmt, oder daß sie krank ist.
Wenn man aber weiß, wie die Nerven funktionieren, dann kann man schließlich auch zu dem Schluß kommen, daß dieses Verhaltensbild, was da zum Vorschein kommt, von den Medikamenten kommt.
Reinhard Schoemaker