Leben ist immer lebensgefährlich

"Erich Kästner: eine szenische Lesung für jung und alt "hatte sich am 11. November im Sozialzentrum des Landeskrankenhauses die Göttinger Theatergruppe " CHAOTICA " zum Programm gemacht.

"Emil und die Detektive", "Das fliegende Klassenzimmer" oder "Das doppelte Lottchen" - wem sind diese Titel kein Begriff. Besonders seine Kinderbücher sind es, die Erich Kästner weltweit bekannt gemacht haben: sein gesamtes Werk zeichnet sich jedoch vor allem durch seine Vielseitigkeit aus: neben Zeitsatiren und Gedichten stehen sowohl Theaterstücke als auch Romane.

Genau diese Vielfalt wurde dem zahlreich erschienenen Publikum im Sozialzentrum präsentiert: sechs Schülerinnen verschiedener Altersstufen führten mit ihrem Lehrer in einer fiktiven Unterrichtsstunde durch Leben und Werk Kästners. Dabei füllten sie ein Gerüst an autobiographischen Daten in chronologischer Reihenfolge mit Zitaten und Passagen seiner Werke.

Erich Kästner, 1899 in Dresden geboren und aufgewachsen, bezeichnete sich zeitlebens selber als "Gebrauchslyriker".
Er verarbeitete in seinem Werk ein Themenspektrum, das von Alltagsbetrachtungen, Kommentaren zur politischen und sozialen Situation Deutschlands bis zur Kritik am vorherrschenden Militarismus reichte. Im Vordergrund stand dabei immer der Appell an den gesunden Menschenverstand und den guten Willen des Individuums.
Auch ein Publikationsverbot und die öffentliche Verbrennung seiner Bücher 1933 durch die Nationalsozialisten hinderten ihn nicht daran weiterhin die Satire als eine seiner schärfsten Waffen bis zu seinem Tod 1974 einzusetzen.

Daß seine Aussagen noch heute aktuell sind, zeigte "CHAOTICA" anhand einer abwechslungsreichen Mischung aus Gesungenem und Gesprochenem, aus Heiterem und Ernsten, aus Kinder- und Erwachsenenliteratur, wobei der Humor nie zu kurz kam.

Alles in allem hat sich der Weg ins Sozialzentrum auf jeden Fall gelohnt und hat vielleicht einige dazu ermuntert, mal wieder ein Kästner - Buch in die Hand zu nehmen; denn Lesen könnte eine gute Alternative zu grauen Wintertagen sein und Lachen ist bekanntlich die beste Medizin !

"Wird's besser ?
Wird's schlimmer ?"
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist immer lebensgefährlich.

Der Regen
regnet sich nicht satt.
Es regnet
hoffnungslosen Zwirn.
Wer jetzt
'ne dünne Schädeldecke hat,
dem regnet's ins Gehirn.

"Es gibt nichts Gutes außer man tut es!"